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06.12.2017 11:12

Der erste Eindruck: das Bewerbungsgespräch

Es zählt zu den wichtigsten Stufen im Bewerbungsprozess: das erste Gespräch. Welche Kleidung? Was ist mit Nervosität? Zuhören oder Fragen stellen? Franziska Jäger, Recruiterin bei der OSB AG in Leipzig, verrät, was gut ankommt und was nicht.

Frau Jäger, Sie sind seit 2012 bei der OSB AG in Leipzig als Recruiterin tätig und haben schon viele Bewerbungsgespräche miterlebt. Was erwarten Sie aus Ihrer Perspektive vom ersten persönlichen Kennenlernen?

Franziska Jäger: Diese Aussage möchte ich gerne umdrehen, denn ich wünsche mir, dass der Bewerber etwas von uns erwartet. Diese etwa eine Stunde des Gesprächs sollte er nutzen, um sich selbst vorzustellen, aber auch, um Fragen zu stellen und zu erfahren, ob wir als OSB AG seinen Vorstellungen entsprechen. Ein Bewerbungsgespräch ist ein Kennenlernen für beide Seiten.

Es heißt, dass die ersten 30 Sekunden darüber entscheiden, wie wir jemanden beurteilen. Wie kann ein Bewerber diesen Augenblick positiv gestalten? 

Franziska Jäger: Ein offenes, freundliches Gesicht, Augenkontakt und ein fester Händedruck sind vorteilhaft. Wichtig ist Authentizität. Niemand sollte sich verstellen. Das gilt für Gesten wie auch für die Kleidung. 

Welche Kleidung ist optimal für ein Bewerbungsgespräch?

Franziska Jäger: Das kann man nicht vereinheitlichen. Der Bewerber sollte seiner angestrebten Position entsprechend gekleidet sein, muss sich aber nicht verkleiden. Wenn etwa ein Software-Entwickler in Jeans und Sakko kommt, ist das vollkommen in Ordnung. Auch Frauen brauchen nicht zwangsläufig ein Business-Kostüm zu tragen. Bei der OSB AG legen wir Wert darauf, dass Mitarbeiter ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen können. Jeder sollte aber daran denken, dass angemessene Kleidung eine Wertschätzung des Gegenübers bedeutet. Das gilt für das Bewerbungsgespräch ebenso wie für den Arbeitsalltag. 

Was mit der Kleidung beginnt, geht inhaltlich weiter…

Franziska Jäger: Ja, genau. Auch hier sollten sich Bewerber nicht verstellen, sondern lieber mit offenen Karten spielen. Kündigungen und Fehler in der Vergangenheit verurteilen wir nicht. Es muss nicht der perfekte Lebenslauf vorliegen. Makel sind menschlich. Uns ist es wichtiger, wie jemand damit umgeht und was er aus Fehlern gelernt hat.

Wirkt Nervosität im Bewerbungsgespräch unprofessionell?

Franziska Jäger: Auf gar keinen Fall. Viele Bewerber sind nervös und das ist vollkommen in Ordnung. Wichtig ist, in diesen Momenten ins Reden zu kommen. Wer sich öffnet, von sich erzählt und selbst Fragen stellt, baut Unsicherheit ab. Wir stellen auch bewusst offene Fragen, damit der Bewerber von sich erzählen kann. Das Bewerbungsgespräch ist bei uns kein Interview, sondern wir schätzen den regen Austausch mit dem Bewerber.

Es wird oft angesprochen, ob man noch Fragen hat.

Franziska Jäger: Das ist ein wichtiger Punkt. Es macht einen sehr guten Eindruck, wenn der Bewerber von sich aus Fragen stellt. Es zeigt, dass er sich über das Unternehmen informiert hat und prüft, ob wir auch zu ihm passen. Manche Bewerber vergessen in der Aufregung, was sie noch wissen möchten. Ich empfehle, schon vorab ein paar Fragen zu notieren und diese einfach griffbereit zu haben. 

Was sind für Sie No-Gos?

Franziska Jäger: Mit Zeitdruck zu kommen, weil im Anschluss noch ein Termin ansteht, kommt nicht so gut an. Verspätung ist nicht optimal. Wenn sie sich nicht vermeiden lässt, dann bitte wenigstens kurz anrufen und uns informieren. Der Bewerber sollte auch selbst telefonisch erreichbar sein.

Wann sind Sie begeistert?

Franziska Jäger: Wenn Qualifikation und Auftreten miteinander übereinstimmen. Ein Lächeln ist immer gut. Wenn der Bewerber selbst mit einer guten Frage das Gespräch eröffnet, dann ist das ein sehr charmanter Eisbrecher, den wir Recruiter zu schätzen wissen.

Noch Fragen? Unsere Recruiter beantworten diese gerne! 

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